Wusstest du, dass sich deine Darmbakterien “erschrecken” können?

Obwohl ich auf meiner Seite fast nur über emotionale Themen schreibe, gibt es eine Kategorie Verdauung. Damit ist tatsächlich Verdauung im organischen Sinne gemeint und natürlich das Verarbeiten von Erlebnissen und Eindrücken. Meiner Ansicht nach ist das untrennbar miteinander verbunden.

Ich hab ja schon ein paar Posts früher von meinem neuen Hundekind erzählt. Da erlebe ich gerade hautnah, wie die Verdauung von Erlebnissen und Fleischbrocken miteinander interagieren.

Das kennt ja, glaube ich, jeder von sich selbst, dass man zum Beispiel in Stresssituationen Durchfall bekommt usw. Wir wissen alle darum und stellen doch keinen Zusammenhang zu chronischen Darmerkrankungen her. Dabei hat die Mikrobiomforschung lässt nachgewiesen, dass sich unsere bakterielle Darmbesiedlung nicht nur durch Essen beeinflussen lässt. Ja, unser Mikrobiom kann sich regelrecht “erschrecken”.

Es ist auch wenig verwunderlich, dass Menschen, die traumatisiert sind, ausgeprägte Dysbiosen aufweisen.

Und um noch einen draufzusetzen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden typischerweise mit einem Medikament behandelt, das im Darm in antibiotisch wirksame Bestandteile zerfällt und die Darmflora zusätzlich schädigt. Ist doch irre, oder? Alles was wir machen, scheint sich gegenseitig zu widersprechen.

Wir sind bereit sehr sehr viel hinzunehmen, um uns selbst nicht hinterfragen zu müssen. Damit sind nicht nur die erkrankten Menschen gemeint. Nein ich meine auch die Therapeuten. Wir Ärzte wollen genauso wenig mit dem „Psychokram“ zu tun haben oder uns mit mikrobiomfreundlicher Ernährung beschäftigen.

Alles soll schnell gehen und die Symptome sollen verschwinden, sofort bitte. Es ist als sei uns die Fähigkeit anzuhalten und uns einzulassen verloren gegangen. Die Zeit ist unheimlich schnelllebig und verlangt ebensolche Lösungen.

Die gibt es nicht. Es gibt keinen Shortcut zur Gesundheit und keine Pille, die zufrieden macht.

Das ist unsere Aufgabe. Das kann nicht delegiert werden. 

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