Bei mir zu Hause geht’s momentan drunter und drüber, Unruhe, Tumult. Mein überschwängliches und manchmal distanzloses Hundekind und die beiden Katzen verhandeln ihren Burgfrieden. Es ist laut. Gebell. Zischen. Kreischen – kurz: es fliegen die Fetzten.
Jetzt, nach Tagen kehrt endlich Ruhe ein, so wie ich mir das gewünscht habe. Meine Katzen sind Freigänger und jedem Konflikt mit dem neuen Hund aus dem Weg gegangen. War ja einfach.
Bis es nicht mehr ging, weil die Tür zu blieb. Und siehe da, beide sind sehr wohl in der Lage ihre Grenzen durchzusetzen.
Wir verhalten uns oft ganz ähnlich. Wenn wir sagen „Ich will doch einfach nur meine Ruhe haben.“, heisst das übersetzt „ Ich weiss, das es ein Problem gibt, das ich klären müsste, aber ich will das nicht weil…“ Und eigentlich wissen wir auch, dass wir uns in einer für uns ungesunden Situation befinden. Aber noch erscheint es uns leichter zu verdrängen, wegzusehen. Wir wünschen uns Ruhe.
Diese Art von Ruhe ist vergiftet. Es ist ein Dulden oder Ausharren, das wir mit Gesundheit und Lebenszufriedenheit bezahlen.
Und dieses Ausharren ist der Garant dafür, das echte Ruhe, die uns durchatmen lässt, nicht eintreten kann. Das Problem, der Konflikt ist und bleibt im Weg. Wir erlauben die Lösung nicht, wenn wir wegsehen. Festhalten heisst Stillstand, vielleicht weil du Angst hast vor dem was Lösung bedeutet.
Und um das alles halbwegs zu ertragen, stellen wir unser Gefühle ab. Alles was wir sehen, können wir nie wieder ungesehen machen. Wenn wir uns aber weigern zu sehen, dann ist vieles möglich… Die Skala der Respektlosigkeiten sich selbst gegenüber ist nach unten offen.
Bleibt die Frage: willst du das?