Wie erlaube ich Lebensglück?

Lebensglück ist eine innere Haltung. Ich kann das für niemanden machen, und niemand kann das für mich machen. Lange hab ich geglaubt, es sei umgedreht.  Ich bin mit einer Fremdversorgermentalität durchs Leben gelaufen und hab es nicht mal gemerkt.

Ich dachte, wenn ich in den richtigen Umständen mit den richtigen Menschen zusammen bin, dann stellt es sich  schon ein, von alleine, einfach so. Mir war nicht klar, dass ich das für mich machen muss und nur für mich machen kann. In meiner Gleichung gab es immer Menschen neben mir, von denen ich erwartet habe irgendwie, dass ich zufrieden und glücklich bin durch ihre blosse Anwesenheit, so, als würde ich durch sie leben. 

Jetzt erst verstehe ich, dass ich die Voraussetzungen schaffen muss, damit es sich einstellen kann – das Lebensglück. Ich muss mir erlauben, es wert zu sein. Das Glück regnet nicht einfach vom Himmel auf mich herab. Nein, ich muss mich in den Regen stellen, mich berühren lassen, nass werden und bereit sein, mich nackig zu machen.

Über mir lag immer eine dicke Decke von Selbstzweifeln. Der Selbsthass und die eingebildete Wertlosigkeit reichen tief und  jede neue Schicht von meinem Wesen wartet auf die Erlaubnis von mir, bis sie sich zeigen darf. Die Eintrittskarte ist mein Selbstwert. Je mehr ich von mir halten kann, desto mehr darf ich von mir sehen. Und ja, das sind genau die Anteile, die ich lieber unter Verschluss halten würde, weil ich mich damit hässlich, bedürftig und hilflos fühle.

Wieviel Gutes darf ich haben?

Wieviel Freiheit darf ich haben?

Wieviel Liebe darf ich haben?

Erlaube ich Menschen in meinem Leben, die mich mit Würde und Respekt behandeln? Behandele ich mich mit Würde und Respekt, oder akzeptiere ich die Krümel vom Tisch? Es tut weh mir einzugestehen, dass ich mich klein mache. Ich komme manchmal nicht mal auf die Idee nach dem Kuchen zu fragen, weil mir die Krümel reichen!!!

Der Prozess ist über die Jahre ist es leichter geworden. Ich kann mich inzwischen ganz gut leiden und akzeptieren, dass ich eben auch mal eine nervtötende Zicke bin. Und das Lebensglück? Nicht aufhaltbar. Ich versuche ihm Hindernisse in den Weg zu legen, weil – einfach kann ja jeder.

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