Die Idee für diesen Beitrag kam durch ein kurzes Gespräch mit einem Freund, der mir erzählte, dass es ihm sooo schwer fällt, sich um sich selbst zu kümmern, aber na ja, is halt so und ich würde ja auch schreiben, dass es bei mir nicht von Anfang an geklappt hat. Oder jemand anders erzählt mir, dass ihre besten Freunde Bücher sind. Sie brauche niemanden…Brauchen vielleicht nicht, aber sieht es nicht eher so aus, dass wir uns nicht trauen, um Hilfe zu bitten. Wir sind alleine ganz oft unter Menschen und trotzdem einsam.

Wir sind es uns nicht wert, oder wir trauen niemandem, oder wir glauben tatsächlich, wir stehen über den Dingen und brauchen niemanden. Das kenne ich besonders gut. Meine Hyperunabhängigkeit hat mich früher so manches Mal sehr sehr traurig gemacht, ohne das mir das klar war.

Alleinsein und Einsamkeit waren mein Schutzschild. Niemanden zu brauchen, bedeutete für mich Sicherheit.

Ich war solange sicher, wie ich meinen Kopf von sinnlosen Gedankenspiralen abhalten konnte. Wenn das Gedankenkarusell einmal lief, war ich hilflos meiner Angst ausgeliefert.

Um diese ganzen Prägungen zu verändern, habe ich zwingend jemanden gebraucht, der mir hilft. Nie im Leben hätte ich das alleine geschafft. Ich konnte weder sehen, wo ich falsch abgebogen bin, geschweige denn irgendetwas ändern.

Ich hatte EINE Art dem Leben zu begegnen, und das war Kampf überall und jederzeit. Das es anders geht und wie sich das anfühlt, das musste ich erleben, immer wieder, solange bis mein System diesem neuen Eindruck ausreichend vertraut hat und ich begonnen habe, anders mit mir selber umzugehen. 

Ich hatte immer Menschen an meiner Seite, die mich begleitet und geführt haben, wenn ich vor lauter Angst nicht mehr wusste, wie es weitergehen kann. Dafür bin ich sehr dankbar. Und es hat lange gedauert, bis ich mir eingestanden habe, dass ich das allein nicht schaffe. 

Heute würde ich gar nicht auf die Idee kommen, Probleme alleine lösen zu wollen. Das geht zusammen mit anderen viel besser.