The Prime – die etwas andere Darmkur

Ich arbeite seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Entgiftungsmethoden, die alle eine Stoffwechselanregung zum Ziel haben. Es gibt genug Kollegen, die meinen, das alles sei gar nicht notwendig, weil unser Körper ständig entgiftet und regeneriert – jede Nacht. 

Das ist meiner Ansicht nach nicht ganz richtig. Bei der Vielzahl von Stoffen, denen wir ausgesetzt sind in unserem Essen und in unserer Umwelt, gerät unser Organismus schnell in eine Schieflage. Wir können das als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene meist gut ausgleichen. Mit zunehmendem Lebensalter kommen die Zipperlein oder auch hartnäckige Erkrankungen und Schmerzen, die sich zum großen Teil durch eine Veränderung der Gewohnheiten und Ernährung recht gut beeinflussen lassen. 

Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen, allein in meinem Umfeld und in der Familie, von Verdauungsproblemen betroffen sind. Eine gute Darmfunktion scheint die Mehrheit nur vom Hörensagen zu kennen. Dabei muss erst mal definiert werden, was gut bedeutet: täglich ein- bis zweimal Stuhlgang, keine Blähungen, kein Durchfall, keine Verstopfung, keine Krämpfe. Und natürlich solltest du in der Lage sein, alles essen zu können. 

In den letzten fünfzig Jahren haben sich eine Unzahl von Nahrungszusatzstoffen in unser Essen geschlichen. Bei jedem Medikament werden lange Anwendungsstudien durchgeführt. Peinlich genau wird notiert, welche Nebenwirkungen auftreten. Die Stoffe, die unserem Essen zugesetzt sind, damit es besser aussieht, besser schmeckt und sich besser anfühlt im Mund, unterliegen leider nicht diesen strengen Regeln. Und diese Zusatzstoffe müssen auch nicht immer auf der Verpackung gekennzeichnet sein.

Unser Organismus ist immer noch Mensch 1.0 während die Nahrungsmittel bei 4.0 angekommen sind. Kurz, wir sind nicht dafür ausgelegt, den ganzen chemischen Kram zu verdauen. Das geht sicher hin und wieder. Regelmässig Industriekost ist schädlich. 

Der schwierige Teil besteht darin, zu begreifen und fühlen, dass es wirklich so ist. Die Nahrungsmittelindustrie tut eine ganze Menge, um uns vom Gegenteil zu überzeugen. Selbst bei den besten Vorsätzen jetzt doch endlich gesund zu essen, tappen wir irgendwann in die Falle und sind wieder drauf – auf Droge. Ich schreibe das bewusst so krass, weil unser Körper das so erlebt. Unsere Geschmacksrezeptoren werden durch künstliche Aromen dermassen verwirrt, dass wir gar nicht mehr wissen, was natürlich ist. Wir haben uns an die Künstlichkeit und Intensität gewöhnt. Wir halten das für normal. Die naturbelassenen Lebensmittel schmecken irgendwie fad.

Alles schön und gut, aber wie macht man das erlebbar? Wir verändern uns nur dauerhaft, wenn wir etwas greifen und fühlen können. Alles, was allein im Kopf passiert, verpufft nach kurzer Zeit. 

Fasten ist landläufig als DIE Entgiftungsmethode bekannt. Damit hab ich sehr wenig und keine besonders guten Erfahrungen gemacht, deswegen werde ich darüber auch nicht schreiben. 

Alle Methoden zielen darauf ab, die Funktion unserer Organe anzuregen und zu verbessern. Ja, unser Körper regeneriert und entgiftet jede Nacht. Das reicht jedoch bei weitem nicht aus. Wir leben heute in der Regel ein stressgefülltes Hochgeschwindigkeitsleben, und der Körper reflektiert das. Da bleibt keine Zeit und Muße für wirklich tiefe Regeneration. Es reicht für das tägliche Leben geradeso. Manchmal laufen wir aber auch dann schon auf Reservestrom und hoffen damit durchzukommen. Auf Dauer funktioniert das nicht. Oft fliegt uns das in dem Moment um die Ohren, wenn wir es überhaupt nicht brauchen können.

Bevor ich  angefangen habe mit diesen Methoden zu arbeiten, habe ich an mir selbst rumexperimentiert. Ich hatte damals Verdauungsprobleme und Heuschnupfen. Beides bekam ich so Anfang 30. Zunächst hab ich versucht einfach so weiterzumachen wie bisher. Dann begann ich Tropfen und Tabletten einzunehmen, um den Heuschnupfen im Zaum zu halten. Der letztendliche Auslöser anders zu essen und zu entgiften, war mein permanenter Blähbauch. Egal was ich gegessen habe, der ging nicht weg.

Zunächst hab ich gefastet. Es hat mich immer unglaubliche Überwindung gekostet und hat mir einfach nicht gut getan. Heute weiss ich, dass mein Körpertyp ungeeignet ist für längere Fastenperioden.

Dann hab ich vermehrt vegetarisch gegessen. Und ich habe mehr gekocht, meine Mahlzeiten selbst zubereitet. Wenn es um Essen und Genuss beim Essen geht, war und bin ich voll dabei. Will sagen: Ich bringe es bis heute nicht fertig etwas zu essen, was zwar gesund ist, aber nicht schmeckt.  

Darunter hab ich mich besser gefühlt. Fast unmerklich hab ich angefangen wirkliche Lebensmittel, also pure Rohstoffe, zu verwenden – kein Creme fine zum backen, keine Sauce Bolognese aus der Tüte, kein Joghurt mit Geschmack, keine Cola, keine Säfte, es sei denn frisch gepresst  usw.. Die Veränderung ist nicht von heute auf morgen passiert. Das war ein Prozess, der sich über Jahre erstreckt hat. 

Heute bin ich komplett heuschnupfenfrei und ohne Blähbauch.

Wenn ich versuche meinen Patienten beizubringen, was es bedeutet anders zu essen, sehen die natürlich erst mal nur das Verbot. Wie ein rotes Tuch hängt: Du darfst nicht…..essen über allem.

Wir wollen Erfolg hier, jetzt, sofort – wenn wir uns schon so quälen. Und genau das ist der Fehler. Ernährungsumstellung ist eine Reise mit vielen Zwischenstationen und Kurskorrekturen. Am allerbesten ist es, wenn du diese Korrekturen selbst vornehmen kannst, weil dein Körper dir klar sagt: Das brauch ich, und das mag ich nicht mehr.

Alle von mir angewandten Methoden funktionieren, aber sie greifen nicht ineinander, und sie sind zum Teil ziemlich brutal. 

Kürzlich bin ich über ein Buch von einer Kollegin gestolpert. Kulreet Chaudhary ist Neurologin und hat sich mit der gleichen Thematik beschäftigt und aus ayurvedischer Sicht ein System zur Entgiftung und Darmsanierung entwickelt. Mich hat das so fasziniert, dass ich das selbst ausprobiert habe. Wer genau nachlesen möchte kann sich das Buch „Wie neugeboren durch modernes Ayurveda: Zum Abnehmen und Entgiften“ von Kulreet Chaudhary besorgen.

Ich werde hier schildern, wie die Kur abläuft und wie ich sie erlebt habe. Mein Ziel  war wieder spüren zu können, was ich brauch und meine eigenen Rhythmen besser zu beachten, nach Möglichkeit ohne viel Aufwand. Was ich besonders interessant fand, war, dass keine Essensveränderngen vorgenommen werden müssen – es sei denn, man will das selbst so, weil sich das Gefühl für Lebensmittel verändert hat. Keine Verbote!!!

Die Kur besteht aus vier Stufen. Zunächst wird durch einen Fragebogen bestimmt, wie lange man in jeder Stufe verweilen sollte. Da ich keine Probleme hatte, hab ich mich für die schnelle Version entschieden. Ich hab das Ganze in 5 Wochen absolviert.

Schritt 1

Du benötigst Flohsamen und Leinsamen, sowie Fenchel, Koriander und Kreuzkümmel. Es ist empfehlenswert alle Kräuter in Bioqualität zu besorgen. Konventionell verkaufte Kräuter werden bestrahlt und sind damit in ihrer Wirksamkeit stark eingeschränkt. Die Bestrahlung muss nicht gekennzeichnet werden. Ausserdem brauchst du Triphala und einen Massagehandschuh, um jeden Tag die Haut am ganzen Körper zu massieren und so oberflächliche Hautschüppchen abzulösen.

Ballaststoffeinnahme

Die meisten Menschen nehmen viel zu wenig Ballaststoffe zu sich. Die empfohlene Menge liegt bei 25g für Frauen und 38g für Männer täglich. Der „Durchschnittsmensch“ erreicht eine Ballaststoffaufnahme von 15g täglich – deutlich weniger als gut für uns ist. Bei dieser Kur werden Ballaststoffe in Form von Floh- und Leinsamen eingenommen. Beide quellen auf, wenn Sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen. Du nimmst davon jeden zweiten Abend je einen Teelöffel auf ein grosses Glas Wasser. Die Samen quellen in deinem Darm und vergrössern so die Stuhlmasse. Damit wird die Darmtätigkeit gefördert. Zusätzlich werden im Darm vorhandene Toxine gebunden und so nach draussen befördert. Ausserdem leben die „guten“ Darmbakterien von Ballaststoffen. Ganz langsam kann durch die Erhöhung der Ballaststoffmenge dein Darmmikrobiom umerzogen werden. 

Der Prime-Tee

Kreuzkümmel wird in Indien seit langer Zeit zur Verbesserung der Darmfunktion und Heilung von entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut eingesetzt. Er stimuliert die Verdauungsemzyme und enthält Antioxidantien und Eisen.

Koriander wird im Ayurveda eingesetzt um Spasmen zu lösen, die Verdauung zu fördern und Blähungen zu mindern. Studien haben ausserdem gezeigt, dass sich mit Koriander Gelenkschwellungen bei Rheuma reduzieren lassen.

Fenchel ist ein Gewürz, das auch bei uns regelmäßig bei Koliken, Reizdarm und Krämpfen eingesetzt wird. Das Gewürz entspannt die glatte Muskulatur im Darm. Ausserdem hilft Fenchel dabei die Lymphe zu bewegen und Lymphansammlungen zu mindern. 

Alle drei zusammen als Tee getrunken führen zu einem angenehm wohligen Gefühl in der Mitte. Man nimmt je einen halben Teelöffel Fenchel, Kreuzkümmel und Koriander auf eine Liter Wasser. Du kannst die Gewürze für 10 Minuten köcheln lassen, oder du überbrühst sie und lässt sie ziehen. Du wirst bemerken, dass die Verdauung besser wird, dass sich das ganze Verdauungssystem insgesamt besser anfühlt, und du wirst ständig auf Toilette müssen zum Wasser lassen, weil die Nieren angeregt werden. Das ist durchaus gewollt. 

Triphala

Triphala ist eine Mischung aus drei verschiedenen Beeren (Amlaki, Hartaki und Bibhitaki). Diese Beeren werden getrocknet und zu einem Pulver vermahlen. Triphala wirkt leicht abführend, reinigt den Darm und heilt die Schleimhaut. Davon nimmst du täglich 1000mg. Das Ziel ist, dass du täglich einmal Stuhlgang hast. Sollte das nach einer Woche Triphala nicht geschehen sein, kannst du die Einnahmemenge schrittweise bis auf 4000mg erhöhen.

Massage 

Kauf dir einen Massagehandschuh und massiere deine Haut vor dem Duschen. Dabei werden Hautschüppchen entfernt und deine Haut kann besser atmen. Ausserdem förderst du den Transport von Lymphflüssigkeit und hilfst so, die Lymphe im Körper zu bewegen. Lymphgefässe laufen parallel zu den Blutgefäßen, aber sie haben keine einen Muskeln in der Gefässwand, so dass Lymphe nur dann bewegt wird, wenn wir uns auch bewegen.

Zusammenfassung 1 

Täglich 1l Prime – Tee trinken.

Täglich 1000mg Triphala abends eine Stunde vor dem Schlafen gehen einnehmen.

Täglich die gesamte Körperhaut ca. 5 Minuten lang massieren.

Jeden zweiten Tag abends je einen Teelöffel Flohsamen und einen Teelöffel Leinsamen in ein großes Glas Wasser geben, verrühren und trinken.

Meine Erfahrung

Der Tee schmeckt mir, und es kostet mich keine Überwindung ihn täglich zu trinken. Die ersten Tage fühle ich mich wie aufgepustet. Mein Körper lagert Flüssigkeit ein. Ich habe für 2 Tage Verstopfung. Entgiftungssymptome wie Kopfschmerzen zeigen sich nicht. Ich bin müde und es fühlt sich an, als würde mein Körper schwer arbeiten (was er auch tut). Die ersten drei Tage geht alles schwer und langsam. Dann tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Ich muss ständig auf Toilette. Die Massage vergesse ich manchmal. Meine Haut fühlt sich viel weicher und seidiger an. Fazit: Leicht umzusetzen. Nebenwirkungen minimal. Ich fange von alleine an anders zu essen. Ich liebe Salzbrezeln. Statt einer ganzen Schale hab ich nach 4 kleine Brezeln genug. Die Portionsgrösse meiner Mahlzeiten schrumpft. Ich bin einfach früher satt.

Schritt 2

Du benötigst Ashwaganda und Brahmi. Ausserdem bereitest du dir sich täglich einen grünen Smoothie zu und trinkst abends eine grosse Tasse Knochenbrühe.

Ashwaganda ist im Ayurveda bekannt als ein Mittel, dass bei vermehrtem Stress, Energiemangel und zur Kontrolle der Gier nach Zucker eingenommen wird.

Brahmi wirkt vor allem auf unser Hirn und beeinflusst die Dopaminausschüttung. Domamin ist ein sogenannter Neurotransmitter, der vor allem bei Abhängigkeiten eine grosse Rolle spielt. Beide Kräuter ergänzen einander in ihrer Wirkung.

Vorsicht: Bei Schilddrüsenüberfunktion sollten die Kräuter nicht eingenommen werden, weil sie die Schilddrüsentätigkeit anregen.

Im Original wird ein Saft aus  Gurke, Apfel, Spinat, Rotkohl, Möhre, Rote Beete, Zitrone und Ingwer empfohlen. Alles frisch gepresst. Ich fand das sehr aufwendig, und der Saft hat mir nicht geschmeckt. Daher habe ich den Saft durch einen Grünen Smoothie ersetzt. Mein Lieblingssmoothie besteht aus 1 Banane, 1 Scheibe Ananas, 1 Handvoll Grünzeug, etwas Ingwer und Zitrone. Alles mit Kokosnusswasser aufgegossen und in meinem Vitamix zerkleinert. Diesen Saft kannst du an 3 bis 5 Tagen trinken nach Möglichkeit als Erstes am Morgen.

Knochenbrühe bereitest du zu, indem du dir vom Fleischer Markknochen besorgst oder Hühnerknochen nimmst und zusammen mit einem Suppengrün und Wasser aufgegossen für ca. 10h auf kleinster Flamme köchelst. Knochenbrühe enthält viele Mineralien und wirkt antientzündlich. Da die meisten Menschen mit Darmproblemen fehlernährt sind, wirkt  die Brühe ausgleichend. Die Brühe wird vom Körper sehr leicht aufgenommen  und fördert die Darmflora. Durch das sehr lange Kochen werden die Mineralien aus den Knochen gelöst und gehen in die Brühe über. Hierbei ist es besonders wichtig, dass du Bioprodukte verwendest. Solltest du Vegetarier oder Veganer sein, lässt du diesen Schritt einfach weg. In der chinesischen Medizin herrscht die Vorstellung, dass durch das lange Kochen der Brühe Energie zugeführt wird. Genau wie im Ayurveda wird bei ausgeprägten Schwächezuständen Fleisch in geringen Mengen als Medizin angesehen. Diese Brühe solltest du abends, bevor du zu Abend isst, trinken und sehen, ob du danach überhaupt noch Hunger hast. Empfehlenswert ist eine grosse Tasse Brühe.

Zusammenfassung 2

Täglich morgens und abends je 500mg Ashwaganda und Brahmi mit dem Essen einnehmen.

3-5 Mal pro Woche morgens 1 Grünen Smoothie trinken auf nüchternen Magen.

3-5 Mal pro Woche abends 1 Tasse Brühe trinken. 

Täglich 1l Prime – Tee trinken.

Täglich 1000mg Triphala abends eine Stunde vor dem Schlafen gehen einnehmen.

Täglich die gesamte Körperhaut ca. 5 Minuten lang massieren.

Jeden zweiten Tag abends je einen Teelöffel Flohsamen und einen Teelöffel Leinsamen in ein großes Glas Wasser geben, verrühren und trinken. Die Menge an Flohsamen und Leinsamen langsam bis auf je 3 Teelöffel jeden zweiten Tag erhöhen. 

Meine Erfahrung

Ashwaganda und Brahmi sollen genommen werden, um die Gier nach bestimmten Nahrungsmitteln zu bremsen. Das bestand bei mir schon vorher nicht mehr. Ich hab keine Veränderung bemerkt. Bei mir sind schon immer, wenn ich regelmässig  Grüne Smoothies trinke, alle Fressattacken verschwunden. Die Brühe hab ich aus Hühnerknochen gekocht und abends dann manchmal noch mit ein bisschen frischem Gemüse und ein paar Nudeln aufgepeppt. Danach war ich meistens satt. Die größere Menge an Ballaststoffen hat anfangs zu Blähungen führt. Nach ein paar Tagen hat sich mein Körper daran gewöhnt. Insgesamt bin ich immer noch müde, aber weniger als vorher. Und ich spüre wieder genau, was ich brauche.

Schritt 3

Du brauchst Ingwer frisch und getrocknet als Pulver, Zitrone, Kurkuma, Amla Pulver und Guggul.

Ginger-Gut-Flush

Zitrone wirkt stark entgiftend und obwohl sie sauer schmeckt, wirkt sie im Körper basenbildend. Ingwer wird in der gesamten asiatischen Küche verwendet. Das Gewürz wirkt wärmend und anregend auf unser Verdauungssystem. Nimm  ein ca. 2 bis 3 cm langes Stück frischen Ingwer und schneide es in dünne Streifen. Diese Streifen legst du in den Saft von einer Zitrone und gibst 1 halben Teelöffel Salz hinzu. Packe alles in ein verschliessbares Gefäss und bewahre es im Kühlschrank auf. Vor dem Mittag- und vorm Abendessen nimmst du jeweils ein oder zwei Streifen und isst sie auf. Vorsicht: Nicht anwenden bei Übersäuerung des Magens, grosser Hitze und wenn du sowieso schon unausgeglichen und leicht irritierbar sind.

Currypulver

Bereite ein Currypulver selbst zu. 

Dafür benötigst  du:                    8 TL Kreuzkümmelpulver

                                                           8 TL zerstossene Koriandersamen

                                                          8 TL zerstossene Fenchelsamen

                                                         4-8 TL getrockneter gemahlener Ingwer 

                                                         4 TL Kurkumapulver

                                                         4 TL Amlapulver 

Alles zusammenmischen und fertig. Dieses Pulver gibst du entweder an dein Essen oder du gibst wahlweise vor oder nach dem Essen einen Teelöffel davon auf ein Glas Wasser und trinkst es. Dieses Pulver wirkt verdauungsfördernd, wie auch all die anderen Kräuter und Gewürze.

Guggul ist ein indisches Baumharz, dass im Ayurveda verordnet wird, um die Leber anzuregen. Wenn die Leber effektiver arbeitet, kann sie besser ihrer Entgiftungsfunktion nachkommen. Unter Guggul spürst du deutlich, welche Lebensmittel deinen Körper viel Energie beim Verdauen kosten. Spätestens dann weisst du, was dir gut tut und was nicht, weil du es überdeutlich fühlst.

Zusammenfassung  3

Vor dem Essen ein bis zwei Streifen Ingwer kauen.

Einen Teelöffel Currypulver vor oder nach dem Essen auf ein Glas Wasser einnehmen oder das Essen damit würzen.

Morgens und abends je 500mg Guggul zum Essen einnehmen.

Täglich morgens und abends je 500mg Ashwaganda und Brahmi mit dem Essen einnehmen.

3-5 Mal pro Woche morgens 1 Grünen Smoothie trinken auf nüchternen Magen.

3-5 Mal pro Woche abends 1 Tasse Brühe trinken. 

Täglich 1l Prime – Tee trinken.

Täglich 1000mg Triphala abends eine Stunde vor dem Schlafen gehen einnehmen.

Täglich die gesamte Körperhaut ca. 5 Minuten lang massieren.

Jeden zweiten Tag abends je einen Teelöffel Flohsamen und einen Teelöffel Leinsamen in ein großes Glas Wasser geben, verrühren und trinken. Die Menge an Flohsameen und Leinsamen langsam bis auf je 3 Teelöffel jeden zweiten Tag erhöhen. Sie können das über den Tag verteilt einnehmen.

Verweilen Sie in jeder Phase mindestens zwei Wochen.

Meine Erfahrung

Das Currypulver schmeckt mir. Manchmal koche ich damit, zumeist trinke ich es allerdings. Der Ingwer vor dem Essen tut mir gut. Guggul habe ich ohne nennenswerte Entgiftungsbeschwerden eingenommen. Ich hab sehr deutlich gespürt, dass mein Körper Kaffee, Eier und Sekt nicht ganz so gerne hat. In der zweiten Woche hab ich die Dosierung verdoppelt. Nach ca. 4 Tagen habe ich morgens Bauchschmerzen bekommen. Dann hab zunächst pausiert für einen Tag. als ich es dann wieder eingenommen habe, waren die Schmerzen sofort wieder da. Es hat eine Woche gedauert, bis alles wieder normal war. Die extreme Empfindlichkeit auf Kaffee, Eier und schweres Essen hat etwa 4 Wochen angehalten. Das war allerdings dosisabhängig. Immer wenn ich es übertrieben habe, die Portionen zu gross waren oder ich zuviel durcheinander kombiniert habe, hat sich das gerächt, und ich hatte Schmerzen.

Schritt 4

Jetzt zum Abschluss geht es um  Veränderungen des Lebensstils. Kleine Veränderung- große Wirkung.

Iss die größte Mahlzeit zu mittag. Da das in unserer Kultur fest verankert ist, dürfte das für die Wenigsten ein Problem sein. Und bitte iss mindestens eine warme Mahlzeit am Tag besser noch mehr als eine. Verdauung benötigt Energie. Je mehr kalte Nahrung du isst, um so mehr Energie brauchst du zum Verdauen, weil dein Körper ja das Essen erst mal auf Betriebstemperatur bringen muss. Hier meine ich vor allem alle Frauen, die auf Salat schwören und ständig kalte Füsse haben. Die kalten Füsse gehen weg, wenn du kontinuierlich warm isst. Beginne den Tag mit einem warmen Frühstück. Ausnahmslos alle meiner Patientinnen, denen ich das empfohlen habe, bestätigen, dass es ihnen gut tut, was sie nie erwartet hätten.

Meditation 

Die meisten Menschen stellen sich unter Meditation vor, dass sie dann für längere Zeit nicht denken dürfen. Der häufigste Satz, den ich höre, ist: Ich kann aber meine Gedanken nicht anhalten. Das sollst du auch nicht. Das ist nicht das Ziel von Meditation. Es geht lediglich darum, dass du lernst deine Gedanken zu fokussieren. Die Gedanken kommen und gehen, aber du entscheidest, welchen Gedanken du weiterverfolgst und welchen du fallen lässt. Es gibt unzählige Meditationsmethoden. Such dir eine aus und beginne mit drei bis fünf  Minuten täglich. Oder schreibe täglich Morgenseiten. Das ist auch eine Form der Achtsamkeitsmeditation. Einfach probieren und sehen, was zu dir passt. Und ja, jeder kann meditieren.

Schlafen

Sorge dafür, dass du nach Möglichkeit vor 22 Uhr im Bett bist, nicht vorm Fernseher einschläfst, sondern wirklich im Bett liegst. Du wirst vielleicht im Laufe der Kur bemerkt haben, dass du besser schläfst, weil deine Verdauung nicht mehr soviel Energie beansprucht. Der Leber/Gallekomplex hat seine aktivste Zeit zwischen zwischen 23 und 3 Uhr. Wer in dieser Zeit wach wird, weiss jetzt warum. Immer wenn du zu spät isst, zu schwer isst, spät Alkohol trinkst etc. hinderst du die Leber daran ihre regenerativen Aufgaben wahrzunehmen, weil erst mal Verdauung ansteht. Morgens ist man dann entsprechend gerädert, weil die Leber Überstunden gemacht hat. Da im Laufe der Kur dein Gefühl für Ernährung und Verdauung hoffentlich wieder erwacht ist, wirst du jetzt auch genau spüren, wenn du gewisse Grenzen überschritten hast. Natürlich passiert das mal. Das ist normal. Wenn das allerdings zur Regel wird, stumpft deine Sensorik wieder ab.

Zusammenfassung 4

Iss deine größte Mahlzeit mittags und so oft wie möglich warm.

Versuche jeden Tag für ein paar Minuten zu meditieren oder zu schreiben.

Geh vor 22 Uhr zu Bett.

Vor dem Essen ein bis zwei Streifen Ingwer kauen.

Einen Teelöffel Currypulver vor oder nach dem Essen auf ein Glas Wasser einnehmen oder das Essen damit würzen.

Morgens und abends je 500mg Guggul zum Essen einnehmen.

Täglich morgens und abends je 500mg Ashwaganda und Brahmi mit dem Essen einnehmen.

3-5 Mal pro Woche morgens 1 Grünen Smoothie trinken auf nüchternen Magen.

3-5 Mal pro Woche abends 1 Tasse Brühe trinken. 

Täglich 1l Prime – Tee trinken.

Täglich 1000mg Triphala abends eine Stunde vor dem Schlafen gehen einnehmen.

Täglich die gesamte Körperhaut ca. 5 Minuten lang massieren.

Jeden zweiten Tag abends je einen Teelöffel Flohsamen und einen Teelöffel Leinsamen in ein großes Glas Wasser geben, verrühren und trinken. Die Menge an Flohsameen und Leinsamen langsam bis auf je 3 Teelöffel jeden zweiten Tag erhöhen. Sie können das über den Tag verteilt einnehmen.

Meine Erfahrung

Ich habe den letzten Schritt ausgelassen, weil das alles ohnehin zu meinem normalen Repertoire gehört. Ich habe die Kur komplett nach Schritt 3 beendet. Das ging für ca. 4 Wochen sehr gut. Dann hab ich bemerkt, wie sich langsam aber sicher  der hohe Gemüseanteil aus meinem Essen verabschiedet hat. Der Punkt ist, ich fühle mich damit besser, aber es erschien mir zuviel Arbeit. Also hab ich wieder begonnen  den Tee zu trinken, die Ballaststoffe  und Triphala einzunehmen. Gelegentlich nach schwerem Essen trinke ich das Currypulver. Innerhalb von 4 Tagen war mein Gemüseanteil wieder hochgefahren, weil ich es richtig vermisst habe und das andere Essen mir nicht mehr geschmeckt hat. Nachdem sich das wieder reguliert hat, habe ich begonnen den Tee, die Ballaststoffe und auch Triphala gelegentlich einzunehmen ohne festen Plan. Mir gehts eindeutig besser, wenn ich viel Gemüse esse. Wenn ich übermässig viel Kohlenhydrate an mehreren Tagen hintereinander esse, werde ich träge, so dass die kleinen Hilfsmittel da ganz nützlich sind zurück zur Mitte zu kommen.

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